"Das ist eine coole Momentaufnahme", empfindet VfV Borussia 06 Hildesheim-Trainer Benjamin Duda nach dem 3:0 Sieg im Niedersachsen-Pokal über den HSC Hannover. 

Der VfV Borussia 06 Hildesheim ist dem DFB-Pokal einen Schritt näher gekommen. Lediglich zwei Siege würden der Mannschaft von Trainer Benjamin Duda noch fehlen um ein Ticket für den höchsten Fußball-Pokalwettbewerb für deutsche Vereinsmannschaften zu erreichen. Dank eines 3:0-Erfolges über Liga-Konkurrent HSC Hannover dürfen die Hildesheimer weiter „träumen“. 
Trotz des deutlichen Heimsieges war der Cheftrainer nicht vollends zufrieden:

Ich muss lernen, dass ich einfach mal sage: Völlig egal wie, Hauptsache gewonnen. Gerade im Pokalmodus. Ich brauch da allerdings immer ein bisschen für, ich will als Trainer von meiner Mannschaft einfach noch mehr Inhalt sehen.
Benjamin Duda über die Leistung seiner Mannschaft

Polomka rotiert kräftig, Duda nur leicht

Im Vergleich zur Partie in Oberneuland änderte Duda seine Formation nur leicht. Für Jane Zlatkov, Fatih Ufuk und Hady El-Saleh (alle Bank) begannen Leon Heesmann, Tim Heike und Yannik Schulze. Ansonsten setzte der Hildesheimer Trainer auf bewährte Kräfte. 
Duda bewies auch den richtigen Riecher, was sein Gegenüber Martin Polomka anging, der Hannoveraner-Trainer rotierte kräftig. Unter anderem saßen Sascha Algermissen, Martin Wiederhold, Gürkan Öney, Jovan Hoffart und die Ex-Hildesheimer Niklas Kiene und Ebrahim Farahnak, allesamt Stammkräfte, auf der Bank. Der dritte ehemalige VfV-Akteur Marvin Ibekwe stand zudem gar nicht im Kader. 

HSC setzt erstes Ausrufezeichen, VfV macht das Tor

Das erste Ausrufezeichen der Partie setzten die Gäste. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da traf Melvin Zimmermann nach einem schnellen Konter den Pfosten des Hildesheimer Tores. Nach knapp zehn Minuten nutzten die Hausherren dann ihre erste Torchance zur Führung. Muhammed Baghdadi hatte Kapitän Dominik Franke mit einem tollen Pass in Szene gesetzt, dieser blieb vor dem Tor eiskalt und vollendete zum 1:0. 
Mit der Führung übernahmen die Borussen dann die Kontrolle über die Partie, Abschlüsse kamen von Thomas Sonntag und Tim Heike, Zählbares sollte aber zunächst nicht mehr herausspringen. Erst wenige Augenblicke vor dem Pausentee erhöhte der VfV 06. Wieder leitete der agile Baghdadi ein, Nutznießer dieses Mal war Rezzan Bilmez, der sich zunächst stark gegen Erik Henschel durch setzte und dann per Lupfer das 2:0 markierte. Beinahe wäre sogar das 3:0 gefallen, doch eine Heesmann-Flanke war zu unpräzise und einen Franke-Schuss konnte Kilian Neufeld im HSC-Tor parieren. 
Dem Hildesheimer Trainer hat die erste Hälfte allerdings gar nicht gefallen:

1. Halbzeit war das null von unserer Identität. Irgendwie führen wir dann aber 2:0.
Benjamin Duda über die Leistung in der ersten Hälfte, insbesondere im Hinblick auf die ‚VfV-Identität‘

Zur 2. Halbzeit wechselten die Gäste aus Hannover gleich dreifach. Unter anderem brachte Polomka mit Niklas Kiene seinen etatmäßigen Kapitän und die Offensivkräfte Martin Wiederhold und Jovan Hoffart. Geprägt wurde das Bild in Hälfte zwei allerdings von vielen kleinere Unterbrechungen. Hier und da gab es auf beiden Seiten einen Torabschluss, allerdings nichts in der Kategorie ‚Großchance‘. Erst 20 Minuten vor dem Ende zappelte der Ball erneut im Netz des HSC, Tim Heike hatte getroffen, doch Schiedsrichter Rose entschied auf Abseits. 
Die Entscheidung fiel dann  fünf Minuten vor dem Ende. Muhammed Baghdadi drang in den Strafraum ein und nach einem Zusammenprall mit Kiene gab es Elfmeter für den VfV 06. Eine schmeichelhafte Entscheidung. Stürmer Tim Heike ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zu seinem ersten Pflichtspieltreffer für die Hildesheimer. Kurz darauf endete die Partie, die die Hildesheimer verdientermaßen mit 3:0 gewannen. Mit der Spielleistung nach dem Seitenwechsel war Duda schon mehr zufrieden:

In der 2. Halbzeit war das ein gutes Spiel, da habe ich viel gesehen von dem was ich sehen will. Nämlich: Volles Brett das Spiel nach vorne auszurichten, nicht naiv, nicht sorglos.
Benjamin Duda

Halbfinale erreicht

Schlussendlich zeigte sich der 32-jährige aber zufrieden mit dem Erreichen des Halbfinales:

Scheiß egal wie, wir stehen im Halbfinale. Wir sind unter den besten vier Mannschaften Niedersachsens im Pokal. Das ist eine coole Momentaufnahme.
Benjamin Duda