Der Kreisklassist VfV Borussia 06 Hildesheim II gewinnt das Finale des Hildesheimer Kreispokals vor knapp 500 Zuschauer in Wehrstedt mit 3:0 (0:0) gegen die SG Schellerten/Ottbergen. 

Insgesamt über 500 Zuschauer nahmen den Weg nach Wehrstedt auf sich. Neben einem gepflegten Rasen hatte sich der Ausrichter bestens auf das Event vorbereitet. Die Preise für Getränke und Essen waren äußerst fair. Um kurz nach 15 Uhr und einigen Worten von Kreis-Fußballboss Detlev Winter pfiff Ramon Linares (TuS Hoheneggelsen) das Kreispokal-Finale an. SG-Trainer Sascha Müller musste wie schon im Halbfinale zunächst auf seinen Torjäger Jannis Hildebrandt verzichten, der krankheitsbedingt keine 90 Minuten schaffte. „Ich habe Kreisluafprobleme. Für 90 Minuten reichte die Kraft nicht“, sagte Hildebrandt hinterher. Für ihn lief David Matzack auf, der gleich in der fünften Minute eine Großchance auf dem Fuß hatte. Er lief alleine auf den VfV-Torwart  Tom-Lucas Klee zu, doch Klee parierte zur Ecke.
In der Folge sahen die Zuschauer ein ereignisarmes Spiel mit kaum nennenswerte Torchancen. Der Kreisligist Schellerten/Ottbergen stand tief und überließ dem VfV 06 II den Ball. Kurz vor dem Pfiff zur Halbzeit hatte die Mannschaft von Maik Thomas eine gute Tormöglichkeit, doch der Ball segelte über das Tor. 

Im LIVETICKER wurde die erste Halbzeit gut zusammengefasst. VfV II ist überlegen mit mehr Torannäherungen. Die SG konzentriert sich auf schnelle Umschaltmomente und wurde dadurch in einzelnen Phasen immer mal wieder gefährlich. 

Vielversprechende Anfangsphase der zweiten Halbzeit

Pünktlich zur Halbzeit fing es auch an zu regnen. Der Regen zog sich auch etwas in die zweite Hälfte. Wie angekündigt gab es bei VfV 06 II einen Torwarttausch. Jan Ahrendt kam für Klee in die Partie. 

In der 52. Minute hatten die Hildesheimer eine gute Tormöglichkeit. Doch Mohebi verpasste in letzter Sekunde. Fünf Minuten später dann die spielentscheidende Situation. Nach einem Freistoß von Luis-Gabriel Hein wird es im Strafraum richtig gefährlich. Aus kurzer Distanz köpft ein VfV-Spieler Richtung Tor und auf der Linie klärt ein SG-Spieler. Für Schiedsrichter Linares war dabei die Hand im Spiel, sodass er dem Verteidiger die rote Karte zeigte. Zudem gab es Elfmeter. Besonders bitte für Schellerten/Ottbergen, denn der Verteidiger sagte auch noch auf der Ersatzbank, dass er den Ball nicht mit der Hand, sondern mit dem Kopf klärte. „Ich hatte freie Sicht und der Schellerter Spieler hat mit den Ball mit der Hand geklärt“, sagte Linares nach dem Spiel. Von außen sah es ebenfalls so aus wie Linares schilderte. Wie dem auch sei: es gab für Elfmeter für den VfV 06. Hein trat an und verwandelte sicher zur Führung (57.). 

Nun spielte nur noch der Kreisklassist, der in der 69. Minute nachlegen konnte. Der kurz zuvor eingewechselte Spieler Jan-Hinnerk Tewes traf aus kurzer Distanz, nachdem der Schuss von Tufan Ciblak noch abgeblockt wurde. Das war die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte der stark aufspielende Hein in der 81. Minute mit einem satten Rechtsschuss aus 30 Metern zum 3:0 Endstand. „Wir wollten gegen die verstärkte VfV-Mannschaft tief stehen. Bis zur Elfmeterszene hat das gut funktioniert, dann war der Plan über den Haufen geworfen. Zudem war Jannis Hildebrandt nicht fit. Heute lief alles gegen uns“, sagte SG-Trainer Sascha Müller hinterher.

Vereinzelte Bierduschen und Pokal-T-Shirts

Auf der anderen Seite feierte ein überglücklicher Maik Thomas mit seinem Team den Pokalerfolg. Er wurde von seiner Mannschaft mit einer Bierdusche bedacht. Bierduschen waren vom Verband nicht so gern gesehen wurden dann aber geduldet. Auch die Schiedsrichter ließen sich nicht lumpen und gaben dem Schiedsrichter Ramon Linares nach dem Spiel eine kleine Abkühlung. Für VfV Borussia 06 Hildesheim II gab es neben der Schale vom Verein frisch gedruckte Pokal T-Shirts. „Meine Mannschaft hat das wirklich gut gemacht. Wir haben verdient den Pokal geholt“, sagte der VfV-Trainer. VfV-Vorsitzender Achim Balkhoff freute sich für die Mannschaft und blickte nach vorn. „Die Jungs dürfen jetzt feiern. In der kommenden Saison wollen wir versuchen in die Kreisliga aufzusteigen“, sagte Balkhoff.

Beide Teams dürfen nicht im Bezirkspokal ran

 Im Übrigen standen in der Startelf der VfVer mit Luis Hein und Philipp Wölfing zwei Spieler aus dem Regionalliga-Kader. Zudem spielten zwei Spieler aus der A-Jugend-Niedersachsenliga mit. Im Vorfeld hatten sich die Schellerter über diese Verstärkung beschwert. „Es ist alles im Rahmen des Erlaubten geblieben“, sagte die Spielausschussvorsitzende Isabell Hartmann bei der Siegerehrung. Übrigens: Beide Teams sind nicht im Bezirkspokal spielberechtigt, fügte sie an. Eine SG ist nicht zugelassen und weil der VfV im Niedersachsenpokal vertreten ist, muss die II. Mannschaft ebenfalls auf den Bezirkspokal verzichten. Aller Voraussicht nach könnte nun der FSV Algermissen, der im Halbfinale der SG unterlegen war, nachrücken.