Der VfV Borussia 06 Hildesheim ist erfolgreich in die neue Regionalliga-Saison gestartet. Mit drei Punkten im Gepäck machte sich die Unger-Truppe auf den Heimweg. Sorgen gibt es derweil um Kapitän Dominik Franke.

Wie sich ein Auftaktsieg als neuer Trainer anfühlt? „Gut, das ist die Antwort von meinen Kindern immer“, so Markus Unger, der neue Cheftrainer des VfV Borussia 06 Hildesheim, mit einem Schmunzeln nach dem Erfolg in Lüneburg.
Seine Mannschaft drehte einen 1:0-Pausenrückstand durch Joker und Rückkehrer Abdulmalik Abdul in einen 1:2-Sieg. „Wenn man das Spiel sieht, ist es über die gesamten 90 Minuten verdient“, fügte Unger an.

El Saleh und Franke in der Startelf

Im Vergleich zum Testspiel in Berlin veränderte der Trainer seine Startelf auf dem eher als Dorfsportplatz wirkenden Gelände in Neetze auf zwei Positionen. Hady El Saleh ersetzte auf der rechten Seite Maik Erdmann und Kapitän Dominik Franke rückte für Vinzenz David ins Team. Dadurch spielte Fatih Ufuk den zentralen Part in der Dreierkette vor Keeper Antonio Brandt. Das Knie des Kapitäns hielt also. „Alles gut“, entgegnete Franke später.

VfV ist das bessere Team, aber liegt hinten

Vor nicht ganz 400 Zuschauern, darunter rund 70 lautstarken Hildesheimern, waren die Borussen in Halbzeit eins das spielbestimmende Team. Ein Franke-Abschluss und eine Chance für Marco Drawz, der sich aber den Ball zu weit vorlegte, waren die Highlights in den ersten zehn Minuten.
Was den Hildesheimern fehlte, war oftmals der letzte Pass und die volle Zielstrebigkeit. „Ich habe in der Halbzeit gesagt: ‚Wir müssen mehr zum Torabschluss kommen, einfach mehr Richtung Tor“, sagte Unger später.
Der LSK beschränkte sich auf lange Bälle und profitierte dann von einem Pfiff des Schiedsrichters. Nach einer Ecke sprang Yannik Schulze der Ball an die Hand und es gab Elfmeter. Malte Meyer traf gegen Brandt, der die Ecke ahnte. „Dann kriegen wir so ein Eierding, der Ball verspringt mir gegen den Arm“, analysierte Schulze später.
Kurz vor der Pause hätte es dennoch beinahe geklingelt. Einen Freistoß von Schulze parierte LSK-Keeper Birjukov glänzend, zudem scheiterten Franke und erneut Schulze knapp. So ging es mit einem Rückstand in die Pause. „Der Rückstand ist unglücklich – wir zeigen darauf aber eine gute Reaktion. Wir haben das Spiel insgesamt dominiert“, fasste Unger später zusammen.

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Franke muss passen

Zu Beginn des 2. Durchganges gab es für VfV-Coach Unger die nächste Hiobsbotschaft. Kapitän Franke musste in der Kabine bleiben nach einem heftigen Zusammenprall Ende der1. Halbzeit. „Ich kann meinen Arm kaum bewegen und habe das Knacken in der Schulter gespürt“, gab er später zu Protokoll. Gerade erst wieder fit gemeldet, droht nun ein erneuter Ausfall.
Für den Kapitän kam der 19-jährige Silas Steinwedel, der seine Sache sehr gut machte.
Dennoch ging dem VfV zu Beginn der zweiten 45 Minuten der Spielfluss etwas verloren. Rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff brachte Unger dann mit Abdulmalik Abdul und Alexander Shehada für Drawz und Baghdadi frisches Personal.

Joker Abdul dreht das Spiel

Rund 20 Minuten waren noch zu spielen, dann bekam auch der VfV einen Elfmeter zu gesprochen. Über Steinwedel und El Saleh landete der Ball bei Abdul, der im Strafraum gefoult wurde. Der Gefoulte trat selbst an und traf zum 1:1-Ausgleich inklusive Salto und Flickflack.
Keine fünf Minuten später dann die Führung. Im Mittelfeld ließ Steinwedel gekonnt einen Ball durch für Rauch, über Sonntag landete der Ball außen auf El Saleh. Dessen Flanke verwandelte Abdul per Flugkopfball zum 1:2.
In den letzten zehn Minuten gaben die Hildesheimer die Bälle zu schnell weg und mussten so ganz schön zittern. Bis auf ein Abseitstor sprang für den LSK aber kaum eine Chance heraus. Unger bemängelte die Schlussphase dennoch: „In den letzten zehn Minuten müssen wir besser ausspielen, da spielen wir zu viele lange Bälle, aber da müssen wir auf den Punch gehen, der das Ding entscheidet.
Aber seine Jungs brachten das Ergebnis über die Zeit und konnten mit den mitgereisten Fans jubeln. „Was ich feiere, wenn die Jungs die hereinkommen, aber auch die nicht eingesetzt wurden jeden Ball und jeden Zweikampf feiern. Das macht eine Mannschaft aus, das finde ich super“, lobte Unger den Spirit. Auch Mittelfeldspieler Schulze sah das so: „Wir sind geduldig und ruhig geblieben, haben durch die Wechsel Feuer hereingebracht. Riesenkompliment an alle.
Hinter Hannover 96 II und dem VfB Oldenburg reiht sich der VfV 06 nach Spieltag eins auf Platz drei ein. Dank eines Auswärtssieges in einem „verrückten Spiel“ wie es Schulze nannte.