Spielfrei und trotzdem einen Schritt nach vorne gemacht: Der HC Eintracht Hildesheim war am letzten Wochenende in der Zuschauerrolle und konnte sich dabei über den Leipziger Sieg gegen den HC Erlangen II freuen. Durch diese etwas überraschende Niederlage kommt Erlangen jetzt auf zehn Minuspunkte und hat damit aktuell zwei Minuszähler mehr als die Eintracht. Am Sonnabend um 17.00 Uhr kommt es in der Lößnitzer Erzgebirgshalle (Ringstr. 15, 08924 Lößnitz) nun zum Spitzenspiel beim Ligaprimus EHV Aue, der die Tabelle ungeschlagen anführt. Ein Punktgewinn in Aue wäre für die Hildesheimer ein großer Schritt in Richtung Aufstiegsrunde, denn auch der HC Erlangen II muss noch ins Erzgebirge, allerdings erst am letzten Spieltag. Da dürfte die Meisterfeier in Aue schon längst erledigt sein, gut möglich also, dass der EHV dann nicht mehr voll konzentriert in die Partie gehen wird

Ganz anders ist die Situation aktuell für den HC Eintracht Hildesheim, denn der bisher einzige Punktverlust der Saison in Hildesheim dürfte den Tabellenführer wurmen und dafür sorgen, dass die Verhältnisse auch im Duell geradegerückt werden sollen. 28:28 endete das Hinspiel in Hinspiel in Hildesheim, gefühlt war dies damals eher ein verlorener Punkt. Schon eine Wiederholung des Spielausgangs wäre aber ein großer Erfolg. Die Trainingswoche allerdings verlief nicht ganz unbeschwert, denn René Gruszka konnte krankheitsbedingt nicht mitmachen und auch Benas Butkus ist noch nicht wieder voll belastbar. „Natürlich sind das nicht die besten Voraussetzungen, aber wir sind es ja gewöhnt, mit Herausforderungen umzugehen“ klingt bei Trainer Daniel Deutsch durchaus Optimismus durch, wenn er auf das Topspiel im Erzgebirge vorausschaut. 

Die Rollen in der Erzgebirgshalle sind allerdings wie auch schon im Hinspiel in Hildesheim klar verteilt, trotz zuletzt guter Leistungen reist der Handballclub aus Hildesheim als Außenseiter ins Erzgebirge, denn der EHV Aue ist in dieser Saison das Maß aller Dinge in der Staffel Ost der 3.Liga. Auch wenn die Mannschaft aus dem Erzgebirge bisher nicht die meisten Tore geworfen hat – der HC Erlangen II hat 21 Treffer mehr erzielt – führt sie die Tabelle ungeschlagen mit nur einem Minuspunkt überlegen an. Der letztjährige Zweitliga-Absteiger setzt alles daran, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Ein Grund für die bisherige Überlegenheit ist sicher die kompakte Abwehr, denn Aue hat bisher die wenigsten Gegentreffer der Staffel kassiert. 

Trainer Stephan Just hat einen starken Kader zur Verfügung. Zuletzt gewann der Erzgebirgische Handball Verein (EHV) sein Auswärtsspiel bei den Berliner Füchsen sicher. Der starke Rückraum mit Elias Gansau, Dieudonne Mubenzem und Sebastian Paraschiv sowie Kreisläufer Julian Ernest Jerebie haben schon im Hinspiel in Hildesheim gezeigt, welche Klasse sie haben. Der HC Eintracht Hildesheim kennt die Auer und hat es bisher als einzige Mannschaft geschafft, dem Ligaprimus einen Zähler abzuknöpfen. Ob das erneut gelingt, hängt auch vom Torhüterduell ab. Pascal Bochmann und Sveinbjörn Petursson auf Auer Seite bilden ein starkes Gespann, aber auch Konstantin Madert und Leon Krka wussten bisher zu überzeugen. Trainer Daniel Deutsch hatte bisher durchweg ein glückliches Händchen bei der Entscheidung, wen er zwischen die Pfosten schickt. Man darf gespannt sein, ob das auch in Aue so sein wird. Auch wenn der HC Eintracht Hildesheim als Außenseiter ins Erzgebirge reist, chancenlos sind Lothar von Hermanni und seine Mitspieler nicht.