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Bis in die Nachspielzeit führt der VfV Borussia 06 Hildesheim im Landespokalhalbfinale gegen den SV Drochtersen-Assel ehe eine Ecke in den Hildesheimer Strafraum segelt. Was daraufhin folgt, erinnert zumindest in Teilen an das letzte Halbfinale was die Hildesheimer im Niedersachsenpokal bestritten haben.
Der VfV Borussia 06 Hildesheim und der SV Drochtersen-Assel liefern sich im Krombacher-Niedersachsenpokal einen klasse Fight. Am Ende wiederholt sich aus Hildesheimer Sicht zumindest in Teilen jedoch Geschichte, weshalb die Hausherren mit gesenkten Köpfen den Platz verließen.
Nach den regulären 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Vom Elfmeterpunkt versagen dann gleich drei Hildesheimern die Nerven, wie schon einst Björn Zimmermann. Unter dem Strich gewinnen die Gäste aus dem Landkreis Stade nach Elferschießen mit 2:4.
Das ist natürlich sehr schmerzhaft. Da überwiegt die Trauer.
VfV 06-Trainer Benjamin Dda
Alles wie gehabt beim Personal
In das erste Pflichtspiel nach über sieben Monaten schickte der abwandernde Cheftrainer Benjamin Duda wie erwartet folgende Elf: Nils Zumbeel – Jannis Pläschke, Marcel Kohn, Niklas Rauch, Mohammad Baghdadi – Dominik Franke, Yannik Schulze, Jane Zlatkov – Benedict Plaschke, Rezzan Bilmez & Hady El Saleh.
Die gastgebende Elf hatte mit den Gästen in der Anfangsphase allerdings so ihre Probleme. Nach 15 Minuten hätte es gut und gerne 0:1 oder 0:2 stehen können. Zwei Kopfbälle gingen knapp über das Tor, zudem parierte Zumbeel stark gegen Jannes Wulff. „Drochtersen hat in der ersten Halbzeit gezeigt, dass sie ein gestandener Viertligist sind, eine richtige Männermannschaft“, so VfV-Innenverteidiger Kohn nach dem Spiel.
Zwischenzeitlich konnten die Hildesheimer dennoch durch Bilmez immerhin ihren ersten Abschluss verzeichnen. Dessen Schussversuch ging nach Kopfballablage von Kapitän Franke allerdings deutlich über das Tor.
Nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild. Die Hildesheimer liefen plötzlich viel früher an, wurden deutlich griffiger und auch lautstärker auf dem Platz. Das zeichnete in Durchgang eins eher Drochtersen aus.
Es dauerte bis zehn Minuten vor Schluss, bis der Ball schließlich das erste Mal im Netz zappeln sollte. Es passierte zur Freude der Hildesheimer. Nach einem Ballgewinn landete die Pille bei Benedict Plaschke, der aus 16 Metern sehenswert in den Winkel traf. Der Jubel war groß, insbesondere weil Drochtersen eher angeschlagen wirkte. Mit dem gewonnen Adrenalin warfen sich die Hildesheimer nun in jeden Zweikampf und versuchten den Sieg über die Zeit zu bringen. „Hinten raus haben wir leichte Vorteile im Fitnessbereich und auch ein leichtes Chancenplus“, so Duda nach Abpfiff.
Vom Punkt versagen Hildesheim die Nerven
Einige Augenblicke später beendete Schiedsrichter Jost Steenken die Partie, sodass die Entscheidung vom ominösen Elfmeterpunkt fallen musste. Dabei versagten den Hildesheimern die Nerven. Yannik Schulze als erster Schütze scheiterte an der Latte. Mohammad Baghdadi zielte über das Gehäuse und Schütze Nummer vier Kapitän Dominik Franke traf nur den Pfosten. Weil die Drochternser von der Reith, Neumann und Elfers allesamt Keeper Zumbeel in die falsche Ecke schickten, nutzte auch der zwischenzeitliche Treffer von Leon Heesmann nichts. Der VfV verlor nach Elfmeterschießen mit 2:4 (1:1).
So absurd es klingt, deshalb lieben wir den Fußball so. Manchmal schmerzhaft, wenn es dich selbst trifft.
Benjamin Duda
Benjamin Duda über den Moment der Führung
Ich hab mich riesig gefreut. Das war ein schönes und wichtiges Tor. Man muss aber trotzdem sagen, anschließend fehlt uns ein winziger Prozentpunkt in der Handlungsorientierung.
Benjamin Duda
Marcel Kohn über seine Gefühle nach dem Spiel
Wie soll es einem schon gehen. Schlecht, nicht gut. Das fühlt sich brutal an, aber auch das ist Pokal und das ist Fußball. Mir fehlen ein bisschen die Worte. Das ist bitter und tut auf jeden Fall richtig weh.
Marcel Kohn